Erlebbare Kraftquelle – Christfest in Werningshausen

Christliche Klöster sind von jeher Orte der Anbetung, der Einkehr und Bewahrung des abendländischen Glaubens. Ja , sie sind aufrechte  Hüter des Wortes Gottes ungeachtet aller Unbilden,  über allen Wandel im Laufe der Geschichte hinweg. Zu einem solchen Ort ist nun, Gott sei Dank  auch das Kloster St. Wigbert in Werningshausen bei Straußfurt herangewachsen. Trotz vieler Schwierigkeiten und Anfechtungen, auch und gerade in jüngster Zeit, ist hier den Brüdern des Konventes unter väterlicher Leitung des Abtes P. Franz und mit tatkräftiger Unterstützung der Kirchgemeinde sowie unzähliger Mitglieder des Freundeskreises aus Nah und Fern, der nach der Wende gegründet wurde,  gelungen, ein lebendiges Zeichen des Glaubens weit über Thüringen hinaus auf zurichten. Diese erfrischende Frömmigkeit strahlt weit über die regionalen Grenzen hinaus. Der Wahlspruch von P. Franz  „Die Freude am Herrn ist unsere Stärke“, ist Sinnbild für das daraus Entstandene. So erwuchs in dem doch recht unscheinbaren Dorf eine Insel des Glaubens, wie ein Fels in der Brandung des schnelllebigen Daseins,  ja eine Insel auch gegen den vieles zerstörenden Zeitgeist, der unser aller Leben fest im Griff zu haben scheint.

Dieser Fels ist gekennzeichnet durch gastfreundlichen, konfessionsübergreifenden erfrischenden und gelebten Glauben dessen sichtbares Zeichen nicht zuletzt der ungebrochene und stetig wachsende Zuspruch der Gläubigen ist.  Die Verkündung des Wortes des lebendigen Gottes ist Grundsatz und Aufgabe des Konventes im Glaubensleben diese heilsamen Glaubenskräfte zu ver-mitteln.“  ORA ET LABORA“- der alte benediktinische Grundsatz. Das beharrliche Festhalten an den liturgischen Abläufen und Handlungen ist da oberster Grundsatz und zugleich die Grundlage einer würdigen Feier des Heiligen Mahles (Hlg. Messe). Die ist der unumstößliche Leitfaden, der es auch der entkirchlichten breiten Masse der Besucher einlädt den Gottensdienst zu verstehen zu verfolgen und echt mitzuerleben. Hier wird man Teilnehmer und Teilhaber an den Geheimnissen Gottes.  Nicht zuletzt sind es die Predigten von Pater Franz , deren volksverbundene Worte und lange Erfahrung in der Auslegung der Heiligen Schrift, die zum sich angesprochen fühlen ,zum Nachdenken und letztendlich zum Handeln eines Jeden führen.  Besonders hervorzuheben bleibt jedoch die Stetigkeit der Feier des Heiligen Sakraments des Abendmahls als sicht-und fühlbares Zeichen der Gottesgegenwart ,des Segens und der Einheit. Glaube will Einen nicht zerstören oder gar ausgrenzen!-  Dies ist hier spürbar!  Diese Gottesdienste sind Ausdruck des lebendigen Glaubens. Erst nach der  diesjährigen Christmette bestätigte mir eine Familie, dass auch sie em-pfinden, hier  verbreitet sich spürbar eine heilsame, ja heilende Kraft mit der Wirkung  auf das Herz und damit auf das Wohlbefinden der Seele und des Körpers eines Jeden legt.  Sie sind Kraftquell und Ansporn zugleich. Nicht zuletzt daraus erklärt sich für mich, durch meine persönliche Erfahrung all dessen, die wachsende Zahl der Gläubigen, die dieses erleben durften und daraus resultierend der wachsend Wunsch nach Einheit. So ganz nebenbei konnte ich erfahren, dass im vergangenem Jahr 21 Paare sich ihr Ja-Wort gegeben haben.   Umso unverständlicher erscheint jedoch gleichzeitig die Abkehr einiger der Kirchenleitung von den realen Bedürfnissen, Erwartungen und Forderungen ihrer Gemeindeglieder! Wenn die Seelsorge gerade in der ländlichen Gegend aus Zeitgründen nicht mehr sein kann, dann werden diese Mitglieder echt alleingelassen. Dabei denke ich auch mit Angst und Bestürzung kann man die fortschreitende Abkehr von den tragenden Säulen des Glaubens feststellen!  Angeblicher Modernismus und dem Zeitgeist verpflichtet zu sein, scheint vielerorts oberstes Gebot. Wenn sich Pfarrer nicht mehr als Hirten der ihnen anvertrauten Gemeinden fühlen und dementsprechend han-deln, ihren pastoralen Dienst nur noch als – neudeutsch -Job verstehen, wenn Kirchen mehr und mehr als Plattform für politische Spielchen gebraucht oder missbraucht, gar als ein Ort zur Selbstdarstellung verkommen, an denen die eigentlichen Inhalte fehlen ,und dies auch noch geduldet wird – ja wohin soll das führen?

Dadurch kommt es unweigerlich zum weiteren Verfall der christlichen Werte und somit wird auch der Zerstörung der Gesellschaft Tür und Tor geöffnet!   Dem entgegen gibt es heute mit wachsender Tendenz  die Sehnsucht  nach  der Auferbauung der Gemeinde von unten her. Das Kloster versteht sich als  Wirkungsort  in Mitten der Gemeinde, „also von unten her.“.  Das Kloster als Ort der Einkehr, der Stille, der Besinnung, des Kraftschöpfens aus, im und durch den Glauben – jederzeit und für jeden Menschen offen! Hier werden die christlichen Werte nicht nur bewahrt, sondern es wird versucht ihn zu leben! Die wahre Kraft der Kirche liegt nicht nur in der Verkündigung des Heils, sondern auch darin, dass dieses Heil tatsächlich vermittelt wird – ich meine, dass es wie ein Quell zu den Menschen fließen kann. Das kleine Kloster  St. Wigbert – ist neben vielen neu aufgebrochenen Oasen christlicher Gemeinschaft  auch ein Ort des gelebten Glaubens, der spürbaren Liebe und der immerwährenden Hoffnung.  Auch Neid ist nicht das Hilfsmittel zur Durchsetzung verschiedener Ansichten. Wir sollten schon den Mut finden, die uns von Gott geschenkten Gaben und Fähigkeit einzusetzen, damit alles der Auferbauung der Kirche Jesu dient.                                           Br.Clemens Christian Grimm

Weihnachtsmarkteröffnung vor dem Totensonntag

Kirche kritisiert Eröffnung der Adventsmärkte
F.P. ROSTOCK, 22. November. In Ostdeutschland sind bereits drei Tage vor dem Totensonntag die ersten Weihnachtsmärkte eröffnet worden. In der evangelischen Kirche, aber auch unter Katholiken stieß dies auf Kritik. Eröffnet wurden die Weihnachtsmärkte von Rostock, Neubrandenburg, Potsdam und Halberstadt. Die Kommunen begründeten den frühen Zeitpunkt mit den wirtschaftlichen Interessen der Händler in einer kurzen Adventszeit. Die Pröpste des Kirchenkreises Mecklenburg innerhalb der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Norddeutschland hielten dagegen: „Wir werben darum, den stillen Tagen im November wie dem Volkstrauertag, dem Buß- und Bettag und dem Ewigkeitssonntag mehr Beachtung zu schenken.“ Schon zu Beginn der Woche hatten die Kirchen die frühe Eröffnung des Potsdamer Weihnachtsmarkts kritisiert. Der Beauftragte der Evangelischen Kirche bei Landtag und Landesregierung in Sachsen-Anhalt, Oberkirchenrat Albrecht Steinhäuser, sprach mit Blick auf Halberstadt von einer Entwertung der Adventszeit.

Das Heilige den Heiligen !

Das Heilige den Heiligen –

oder von der Kostbarkeit des Heiligen Mahles.

Ich kenne das Wort heilig im profanen Leben kaum, außer vielleicht im Kalender steht tatsächlich beim 24. 12. „Heilig Abend.“ Auch im kirchlichen Bereich ist dieses Wort wie verschwunden. Man spricht nicht mehr respektvoll von der Heiligen Schrift, auch nur noch sehr selten von der heiligen Taufen, vom heiligen Abendmahl, der heiligen Beichte und von der heiligen Kirche. Da könnten noch mehr Bespiele genannt werden. Alle Welt spricht heute vom so genannten Werteverfall. Manchen Politiker wird damit regelrecht das Leben schwer gemacht, doch was Scheinheilige sind, das scheinen viele zu wissen und zu kennen. Sie spüren, darum geht es mir nicht, aber es gehört irgendwie doch zusammen. Wenn dem Menschen nichts mehr heilig ist, dann ist er ein anderer in der Verantwortung vor Gott, der Schöpfung und des Menschen.

So seltsam es auch klingen mag: Heilig und Nächstenliebe gehören sehr eng zusammen. Tatsache ist, dass uns über viele Jahre hinweg der Urwert aller Bewertung schlichtweg nach und nach, heimlich, still und leise genommen wurde, Das hat schwere Folgen, aber wer sieht die Zusammenhänge? Motto bleibt: Nur weiter so, es geht doch noch alles gut. Zurück zum Ausgang dieses wertvollen Zurufes in der Liturgie der alten Kirche. Natürlich kenne  ich das Wort der alten Kirche vor der Austeilung der Kommunion: „Das Heilige den Heiligen.“ Ich weiß auch, dass dieses Wort bis heute zur Eucharistiefeier der ostkirchlichen Riten gehört. Aber mein Wissen um dieses Wort ist eigentlich nicht so tief in mein Bewusstsein, – gedrungen. Als ich es vor kurzem vernahm, weckte der Ruf eingeschlafenes Wissen auf und ließ es – im guten Sinn – beunruhigend wach werden.

Mir wurde neu bewusst, für wie entscheidend und auch unterscheidend das frühe Christentum das Bekenntnis zu Christus und das rechte Verständnis dieses Bekennt-nisses nahm. Die ersten Christen betrachteten sich nicht als Allerweltsmenschen, sondern als Heilige aus dem Geschenk der Teilhabe an dem Alleinheiligen.          Das Heilige Mahl und der Empfang waren kostbarstes Zeichen des Teilnehmens-Dürfens an der Alleinheiligkeit Gottes. In meinen Nachforschen fand ich heraus,  dass zum ganzen Themenbereich ich u.a. auf den Hinweis stieß, dass unser westliches Denken den „Gemeinschaft der Heiligen-Begriff sehr stark soziologisch akzentuiert hat.  In „Communio / Kommunion“ schwingt unbewusst sehr schnell das soziologische Gemeinschaftsmodell einer Gruppe – das Kommunikative und miteinander Kommunizierende – mit. Der entsprechende griechische Begriff „koinonia toon agioon“ besage dagegen zuerst und vor allem „(geschenkte) Teilhabe an den heiligen Gaben“. Während unser westliches Denken schnell die horizontale Verbun-denheit in den Blick gewinnt, betont das ostkirchliche Denken die vertikale Linie.     So wenig wir die beiden Denkmodelle gegeneinander ausspielen sollten, so sehr sollten wir sie in ihrer Unterschiedlichkeit wahrnehmen und uns von dem uns persönlich vielleicht fremderen Modell anfragen und bereichern lassen. Als ich in der Göttlichen Liturgie des hl. Johannes Chrysostomus  den Ruf des Diakons „Das Heilige den Heiligen“ gelesen habe, war das in meiner Wahrnehmung wie ein „schneidender Trennspruch“ der Vertikalität. Im Ritus der Liturgie der Ostkirchen ist es tatsächlich ein Trenn-Wort: Es will die Taufbewerber von den Getauften trennen. Nicht der „Jedermann“ soll zum Kommunionempfang vortreten, sondern die Getauften, – die, die Taufe leben. Und dann in der sich selbst ernst nehmenden Orthodoxie auch nur die, die zuvor zur Beichte gegangen sind. Ich erinnere mich an den Besuch einer Eucharistiefeier in Russland, den ich vor Jahren mit einer Gruppe machte. Da wurden wir vor der Feier dezent auf die Notwendigkeit der Beichte aufmerksam gemacht. Aus dem hohen Bewusstsein für das außerordentliche göttliche Geschenk, das letztlich Gott selber ist, pflegte die alte Kirche eine gestufte Hineinnahme in die liturgischen Vollzüge des Glaubens. Nur nach und nach, schrittweise wurden die Taufbewerber in die Feier des Abendmahles / Eucharistie zugelassen.  Es war die Überzeugung, dass das Wertvolle, das der Glaube bedeutet, auch Grenzziehungen nach draußen verlangt. In besonderen Riten wurden Neubekehrten das Glaubensbekenntnis und das Vaterunser übergeben.

Die Hochachtung vor dem Alleinheiligen und die realistische Selbsteinschätzung, dass ein überzeugter Glaube nicht in ständiger Hochform gelebt werden kann,    führte streckenweise dahin, die Taufe erst auf dem Sterbebett zu empfang.

Sehr anregend finde ich die Deutung, dass die Betonung des „Geheimnis-Schutzes“ – und seine auch rituelle Konkretisierung etwa in Grenzziehungen für die Teilnahme an der Kommunion – gar nicht als Ziel hatte; irgendwen auszugrenzen, – oder sagen wir es noch ein wenig „unangenehmer“: auszuschließen. Ganz im Gegenteil suchten solche Grenzziehungen zu ermuntern, sich wirklich anzustrengen und dem hohen Wert des Geheimnisses –  also z.B. der Kommunion – die ganze Sehnsucht und einen dem Wert der Gabe würdigen Lebenswandel zu schenken. „Das Heilige den Heiligen!“ Der Ruf in der ostkirchlichen Liturgie  erinnerte mich daran, dass die Kommunion keine „Discount-Ware“ ist, – auch kein Sache, auf die ich mit der Taufe ein „Recht“ habe. Sie ist „teure Gnade“ (Bonhoeffer), – ein kostbares Geschenk (!), das ich mir wirklich etwas kosten lassen muss. Das Wort erschreckte mich und erschreckt mich immer noch; denn kann ich ihm wirklich gerecht werden? Ich kann es nicht, wenn ich anstrebe, ein mit Urkunde und Siegel ausgewiesener „Schein-Heiliger“ zu werden. Ich hoffe ihm gerecht zu werden, indem ich Taufe und Konfirmation als eine bleibende  Unterweisung auf Gott hin verstehe und lebe. Ein geistlicher Meister kann nur werden, wer Lehrling bleibt. Das ist kein fromm und leicht dahin gesagtes Wort, sondern harte Schule der Demut. Uns aber heute, kann dieser Rufe, „das Heilige den Heiligen“ auch Ermutigung sein. Abendmahl ist nicht eine Randhandlung der Kirche, was ich in so vielen ev. Gottesdiensten beobachte. Nein es ist die Haupthandlung Gottes an und für sein auserwähltes Volk. Es ist genau eben keine „billige Gnade“, sondern das höchste und heiligste Geschenk Gottes an seine getauften Kinder.  Das Patronatsfest 2011 stand im Zeichen dieses wunderbaren Geschenkes Gottes an uns. Lasst uns in dieser Frömmigkeit verbunden sein mit allen, die vor uns so geglaubt haben und mit allen, die so weltweit glauben, damit wir dann auch am Tisch des Herrn empfangen werden Gnade über Gnade.  Weitergeführt in diesem Denken werden wir durch die Lesungen vom 10. Sonntag nach Trinitatis. Der Tempel, der Israel heilig war sinkt in Schutt und Asche. Alles, was sich damals an Hoffnung an diesen heiligen Tempel orientierte zerbrach.  Israel (die Juden) waren von ab heimatlos.

Jesus führt den kleinen Haufen seiner Anhänger wiederum in das Heilige, sie erkennen Jesus als den „Heiligen Gottes“ und Er gibt sich uns im heiligen Wort und heiligen Sakrament.

Der Begriff „Sakramentum“, als „heiliges Zeichen“ und „heilige Handlung“, geht auf Christus zurück. Er hat uns versprochen bei uns zu sein alle Tage unseres Lebens und uns das Leben in Fülle zu schenken. Somit ist jedes Sakrament ein Gnadenge-schenk Gottes und durch die Kirche gegeben. Sie betreffen Lebenssituationen oder Schlüsselpunkte im Leben, an denen sich für die Menschen lebenswichtiges ereig-net.  Die heiligen Sakramente sind uns von Christus gegeben, von der Kirche übernommen und festgelegt. Die Sakramente vermitteln die Verbundenheit mit Gott und Christus und die Zugehörigkeit zur Kirche. Sie sind als Zeichen der Liebe Christi lebendige Anteilnahme an seinem Erlösungs- und Heilswerk.

Ihr Pater Franz

ZEICHEN DER VERSÖHNUNG UND DER EINHEIT +

WIEDER IST ES EIN MÖNCH / DER NACH ROM WILL / ZEICHEN  DER VERSÖHNUNG UND DER EINHEIT +

Machen wir uns alle auf den Weg der Einheit, denn die Vereinzelung brachte uns Einsamkeit. Die Nabelschau brachte uns Kurzsichtigkeit für die Belange der ganzen Kirche. Die Polarisierung brachte uns Enge des Herzens.

Die EINE Heilige Schrift hat viele Sichtweisen, der EINE Glaube, der nicht mehr einend wirkt muss neu erschlossen werden.

Die EINE Taufe muss nicht mehr trennen, sondern einen.

Die EINE Hoffnung ist Hilfe für die EINE Welt.

Das EINE Brot muss gebrochen werden für die Vielen, der Kelch des Heiles muss erhoben werden, sichtbar und einladend für Alle.

Die EINE Kirche wird nur eins durch den EINEN GEIST und den EINEN Herrn.

Die Menschen gehen andere Wege, wenn unsere für sie nicht mehr gangbar sind. Austritt aus der Kirche heißt noch lange nicht, Austritt aus dem Glauben. Es ist aber auch nicht nur die Form, die sie von der Kirche abhält, es ist allgemein der Zeitgeist. Noch vor Jahren waren viele dankbar, dass es die Kirche gab und viele sind wieder eingetreten. Kirche, die nichts kostet, wäre das vielleicht das Brückenwort?  Was aber nichts kostet, was ist es wert?

Natürlich müssen wir auch in der Kirche ganz neu über das Geld nachdenken, denn Büroräume für Millionen und kein Geld für die Seelsorge, das passt für viele nicht zusammen. Überhaupt habe ich den Eindruck, dass die Institution Kirche und alles was die Menschen unserer Tage an Verwaltung und Leitung bzw. Macht erleben, wenig Vertrauen dazu haben. Das hat freilich viele Wurzeln und viele offene Fragen sind eben noch keine Ant-wort. Ist die Leitung zu weit weg vom Volk? Ist sie zu umständlich in ihrer Arbeit? Haben die Menschen zu viel schlechte Erfahrung gemacht?

Was ist der Kirche verloren gegangen, was früher einmal so anziehend war?  Ich weiß, dass es noch tausend Fragen gibt und,  dass eine  schnelle Antwort wohl kaum die Lösung haben  kann.

Gehen wir also an den Ursprung unseres Glaubens und der Kirche, dann finden wir hauptsächlich schlichte Menschen. Oft waren es Sklaven, aber auch schon einige Sklavenhalter, einige Einflussreiche. Jesus ist tatsächlich die Mitte der Gläubigen.

Im wahrsten Sinne des Wortes dreht sich alles um ihn, wo das nicht so ist, ist Wachsamkeit geboten. Die alte uns überlieferte Botschaft von und über Jesus ist natürlich nicht aus einem Guss. So, wie wir Menschen verschieden sind, so nehmen wir auch das Erlebte ganz verschieden auf und weiter. Kein Wunder, dass es angebliche Widersprüche gibt. Die Sichtweisen sind wirklich auch in der ersten Christenheit ganz verschieden. Der große Völkerapostel Paulus sieht die Wirklichkeit seiner Jesuserfahrung  anders als z.B. Petrus.

Diese Verschiedenheit ist also in uns angelegt und alles, was wir im Ringen um die Einheit tun, ist immer unter dem Vorzeichen der Vielfalt zu sehen. Freilich ist nicht alles Verschiedene mit der Erfahrung zu vereinbaren. Paulus warnt da schon die ersten Gemeinden, dass sie gut auf die hören sollen, die z.B. die Zungenrede auch ins „Normale“ übersetzen können. Wie soll ein Stammeln fremder Laute den Glauben stärken, also ist es wohl angebracht, einer dolmetscht das zur Auferbauung der Gemeinde. Hier liegt wohl auch z.B. der Schlüssel, was eint uns im Glauben und was trennt uns? Schon Jesus wusste, dass nicht alles dem Glauben dient, so z.B. die Herrschsucht des Menschen. „So soll es unter euch nicht sein!“ Der sich vermehrende und rasch wachsende Glaube lief nicht wie ein wilder Strom über das Land, sondern hatte seine „natürlichen“ vorgeprägten Täler. Diese Heilsbotschaft Jesu lief tatsächlich wie eine anwachsende Flut über das dürre Erdreich. Jesus selbst schreibt in den Sand, doch seine Jünger (soweit sie es konnten) schrieben seine Worte und ihre Erfahrung auf. Diese erste Zeit ist also auch die Entstehungszeit der Gemeinde /Kirche. Es ist ein ungeschriebenes Gesetz, aber es bewahrheitet sich: „Glaube kann nicht allein sein!“ Wir kennen von Jesus den Satz: „Wo zwei oder drei in meinem Namen versammelt sind, da bin ich mitten unter ihnen…“ Grundregel ist also, wer sich in Jesu Namen versammelt, kann von der Tatsache ausgehen, dass ER dabei ist. ER ist also nicht nur die Mitte, sondern auch der Motor seiner Gläubigen. Die ersten Zeugen sind bei ihrem Bekenntnis immer auch auf andere Zeugen gestoßen, die es ähnlich erzählten und bestätigten.

Es gab aber auch schon ganz am Anfang geistige Strömungen, die nicht aus dieser einen Quelle kamen. Die erste Kirche musste schnell sein und entscheiden, ob das wirklich alles Botschaft Jesu war, das war nicht leicht. Solange die Apostel lebten war ihr Wort mächtig um zu entscheiden, was nehmen wir als Jesu Wort an und was nicht. Die Zeit der mündlichen Überlieferung ist noch eine ziemlich offene Zeit. Die Apostel wussten, dass durch sie Jesu Wort und Werk weitergegeben wird und deshalb wählten sie sich auch ihre Nachfolger, die so genannten Apostelschüler. Diese empfingen unter Handauflegung und Gebet durch die Apostel den Heiligen Geist und waren nun die nächste Generation die Jesu Heilsbotschaft weitergegeben haben. Nicht aber nur das Wort, sondern auch Handlungen, wie z.B. die Taufe, die Segnungen, die Versieglung im Hlg. Geist, die Feier des Herrenmahles, die Weihen usw.  Alles entspringt dieser einen Quelle und wird durch Handauflegung und Gebet weitergegeben. Die Kirche unseres Herrn wuchs und Tausende ließen sich taufen. Das waren aber alles auch sündige Menschen und so kommen auch von den ersten Tagen an die Sünden und Fehler der Menschen mit in die Kirche. Sünde und Sündenbekenntnis, Beichte und Lossprechung gehörten zur Gemeinde von der ersten Stunde an. Wir Christen können nicht ohne Vergebung leben. Nach der apostolischen Zeit, also jener Zeit, wo die Apostel gestorben waren, traten an ihre Stelle ihre Nachfolger und leiteten die Gemeinde konkret mit den Ältesten. Diese Leiter waren Vorsteher und Wächter also Bischöfe.  Ganz grob habe ich versuchte die Anfänge zu schildern. Die Gemeinde war bestrebt in tiefen Einklang mit dem Bischof zu sein.  (2.Teil folgt)

Ihr Pater Franz

Dank und Neujahrswünsche 2011

Allen Besuchern unserer Webseite ein gesegnetes neues Jahr !

Seit 1 Jahr ist unsere neue Webseite nun abrufbar und wir sind über die große Resonanz sehr dankbar. Im Durchschnitt besuchten täglich rund 50 Menschen unser Internetangebot  – ingesamt kamen wir im vergangenen Jahr auf rund 75.000 Seitenaufrufe, woran wir merkten, wie wichtig das Medium Internet sein kann.

Dafür herzlichen Dank!

Zu der am 25. Dezember 2010 ausgestrahlten Sendung im MDR „Weihnachten im Kloster“ erreichten uns zahllose emails, Briefe und Telefonanrufe. Das war uns eine große Freude und wir danken an dieser Stelle für Ihren Zuspruch. Bitte vergessen Sie nicht, daß wir auf den Inhalt und die Gestaltung der Sendung nur wenig Einfluß hatten – aber alles in allem waren wir mit dem „Endprodukt“ doch sehr zufrieden und freuen uns, einen positiven Impuls an Sie weitergegeben zu haben. Der Dank geht an dieser Stelle besobnders an das Team vom MDR und Herrn Heinrich, die sich bei uns in diesen Tagen sichtlich wohl fühlten sodaß es  auch nach Drehschluß zu interessanten Begegnungen und Gesprächen kam.

Wir Brüder hoffen auch für das kommende Jahr, Ihnen einen möglichst breitgefächerten Einblick in unser kleines Kloster gewähren zu können und die Seite auch möglichst aktuell zu halten.

Wir freuen uns auf Ihre Gästebucheinträge, Verbesserungsvorschläge und Ihren (nicht nur virtuellen) Besuch bei uns.

Im Gebet verbunden,

Ihre Brüder von Sankt Wigberti

Gedanken über den Altar

Liebe Leser,

Heute wissen viele nicht mehr, warum dieser oft wunderbar verzierte Tisch in der Mitte einer Kirche steht. Er dient nicht in erster Linie zur Buchablage des Pfarrers, sondern er ist ein hinweisendes Zeichen auf Christus selbst. Deshalb steht normalerweise auf jedem Altar das Kreuz, zur Erinnerung an Christi Opfer- und Sühnetod.

Doch schlagen wir den Psalm 43 auf, da finden wir die wunderbare Rede über die Freude am Altar des Herrn: Sende Dein Licht und Deine Wahrheit, (Treue), damit sie mich leiten (führen) zu Deinem heiligen Berg und zu Deiner Wohnung.  So will ich zum Altar Gottes treten, zu Gott meiner (jubelnden) Freude (von Jugend auf).  Der Altar war dem Bundesvolk äußerst wichtig, weil man dort in inniger Beziehung zu Gott stehen konnte. Die Bibel verschweigt uns nicht, dass das Volk Gottes von allem Anfang an die Verehrung Gott auch von einem Altar aus verrichtete.  „Noah baute dem Herrn ein Altar.“ Das gilt auch vom Urvater des Glaubens, von Abraham, auch er baute dem Herrn ein Altar. So lesen wir auch von Moses, dass er ebenfalls dem Herrn einen Altar baute.

Altar in St. Wigberti

Wenn wir die Bibel aufmerksam lesen, staunen wir, dass fast alle Gottesmänner und Könige dem Herrn einen Altar bauten, später stand der Altar nicht mehr im Freien, sondern in einem Tempel. Das Volk Israel hat aber auch erfahren, dass Gott Gebete und Opfer nicht nur von einem Altar aus annimmt, sondern auch dort, wo Menschen gern geben und teilen, da wird es von Gott angenommen.  Durch die Zerstörung des Tempels in Jerusalem hatte Israel keinen Tempel und keinen Altar mehr – und dies bis zum heutigen Tag.

Die Sehnsucht nach einem zentralen Heiligtum ist aber dennoch nicht erloschen. Diese Glaubenserfahrung ist auch den ersten Christen sehr vertraut.  War es ganz am Anfang in den Häusern wohl „nur“ ein Tisch, welcher jedoch mit einem bestimmten Tuch bedeckt wurde, welches bis heute seinen Namen behalten hat – Korporale – (v. lat.: corpus „Körper“, „Leib“) ist ein gestärktes, quadratisches, weißes Leinentuch, das bei Eucharistiefeiern der westlichen Liturgietradition (katholisch, anglikanisch, lutherisch) auf den Altar gelegt wird, um die Patene bzw. Hostienschale und den Kelch darauf zu stellen. In der Außerordentlichen Form des römischen Ritus wird die Hostie bei der Wandlung direkt auf das Korporale gelegt, welches als das Grabtuch Christi verstanden werden soll. Das Korporale ist das älteste Parament. In der byzantinischen Liturgietradition entspricht das Iliton dem Korporale. Das Korporale wird in der Bursa aufbewahrt, einer mappenartigen Stofftasche in der jeweiligen liturgischen Farbe. Das Korporale soll verhindern, dass bei der Brechung der Hostie Partikel verlorengehen. Aus diesem Grund darf es nur in eine Richtung gefaltet werden, damit keine Partikel zu Boden fallen können.

Also, die ersten Christen versammelten sich, wie wir es in der Apostelgeschichte nachlesen können ebenfalls im Tempel. Sie waren „einmütig“ beieinander. „Sie feierten das Mahl des Herrn und brachen das Brot in den Häusern…“ Hier finden wir den Anfang der Kirche, die wir uns als Hauskirche vorstellen müssen.

Die ersten Gemeinden hatten freilich noch keine Bibel, wie wir sie heute vor uns haben. Sie lauschten aufmerksam der Predigt der Apostel und dem Zeugnis derer, die von Jesus erzählten.  Die Leitung dieser Versammlung der Heiligen konnte nicht  jeder willkürlich vollziehen, dies lag in den Händen der Autoritäten, also der Apostel, deren Schüler, der Ältesten, der Diener (Diakone), Evangelisten, Lehrer und Prediger.  Tatsache ist, dass die uns überlieferten Berichte vom Heiligen Mahl aus den alten und ersten Liturgien der Urgemeinde stammen. Paulus begründet seine Autorität damit, dass er sagt, dass er dies vom Herrn selbst empfangen hat.

Der Urgemeinde war es sehr wichtig, dass das, was über Jesus erzählt wurde, auch von ihm stammen sollte. So waren diese Zeugnisse die lebendige Bibel, später kommen dann die Briefe der Apostel und Zeugen hinzu. Doch man versammelte sich aus Liebe zum Herrn um einen Tisch.. Dieser „Tisch“  wurde nach der Unterdrückung des Christentums mehr und mehr zum schmuckreichen Altar. Wissen sollten wir, dass die Christen sich nie als die Nachfolger des Aaronitischen Priestertums verstanden haben, sondern für die war das Psalmwort wichtig: „Du bist Priester (auf Christus bezogen) nach der Ordnung Melchisedeks.“ Dieser war Stadtkönig und Hoher-priester von dem kleinen Ort Jerusalem. Zu ihm kam Abraham und empfing Brot und Wein – Gaben der Freundschaft und Zeichen des „höchsten Gottes.“  Jesus wird nun im zweiten Bund als solch ein Priester gepriesen (Hebräerbrief), der sein „Volk nährt mit bestem Weizen.“  So ist auch das Priestertum der Christen ein „Absenker“ des jüdischen Priestertums und hat deutlich seine Prallelen.  Es gibt Theologen, die halten nichts oder nur wenig von diesem priesterlichen Gedanken, aber  Jesu Opfer und Sühne war das typisch priesterliche Handeln.

Wir sprechen heute vom allgemeinen Priestertum aller Gläubigen und wissen oft gar nicht, was überhaupt priesterliches Handeln ist. Der Altar ist nicht wegen der Kirche gebaut, sondern die Kirche wegen des Altares.  Christus ist gegenwärtig – unabhängig von unserem Handeln, aber er wird vergegenwärtigt durch den Heiligen Geist  durch die Bereitschaft im Glauben IHN zu empfangen. „In der Art, wie ER das Brot brach, daran erkannten sie ihn.“ So wird es uns aus Emmaus erzählt. Hier leuchtet uns das Heilige Mahl mit dem Herrn auf, der als Auferstandener handelt, als Gegenwärtiger, Gestern, Heute und in Ewigkeit.

Ihr Pater Franz

Rundbrief nach unserer Maltareise

WENN SIE NICHT AUF DEM SCHIFF BLEIBEN; KÖNNT IHR NICHT GERETTET WERDEN.  Apg. 27, 31 b

Liebe Freundinnen und Freunde unseres Klosters, liebe Schwestern und Brüder.

Dieser Satz aus dem Mund des Apostels Paulus. Das Schiff mit einigen Gefangenen u.a. auch mit dem gefangenen Paulus, der nach Rom vor den Kaiser wollte, um sein Recht zu bekommen erleidet mit der ganzen Besatzung Schiffbruch vor Malta. Diese Erzählung bewegt mich, weil wir alle ähnlichen Schiffbruch schon erlebt haben. Paulus wurde Unrecht getan und er wollte sein gutes Recht vor dem Kaiser erwirken. In solch einer menschlichen Tragödie erkenne ich das „Strickmuster Gottes“.  Eine ganz verworrene Situation auf dem Schiff, Gelegenheit zum Abhauen?  Gelegenheit nutzen und für sich das Beste daraus machen? Nein! Paulus sagt zum Hauptmann und zu den Soldaten: „Wenn sie nicht auf dem Schiff bleiben;  könnt ihr nicht gerettet werden.“  Ein Satz so bedeutungslos in eine konkrete Situation gesprochen, was ist schon dabei, das geschieht täglich tausend mal, doch für mich steigt in diesem Satz eine Verheißung auf.

Nehme ich das alte Bild des Schiffes für die Kirche, auch für die heutige, dann ist dieser Schiffsbruch etwas ganz Konkretes. Ja, wir alle leiden natürlich konkret an unserer Schwäche. Auf dem Schiff waren nicht nur ehrbare Bürger sondern Menschen, die sich schuldig gemacht hatten. Auf dem Schiff der Kirche sind nicht nur ehrbare Menschen, sondern Menschen, die Schuld tragen und haben. Das Schiff trägt sie alle, selbst die, die gemein vorverurteilen und mit der Medienkeule zuschlagen.

Wir begrüßen den Hl. Vater in Malta / 17.04.2010

Ich weiß was ich schreibe. Ich weiß um das Vorverurteilt zu sein!  Ich weiß um den Schmerz sich nicht schützen zu können vor dieser gemeinen Medienkeule. Ist es nicht voller Widerspruch, da kann entschieden werden, ob eine Mutter ihr Kind austrägt oder abtreibt, das ist heute gesetzlich geregelt und auf der anderen Seite wird wegen eine Ohrfeige Misshandlung geschrieen. Natürlich haben die Opfer ihr Recht, wie Paulus  nach Rom zum Kaiser, zum obersten Gericht zu fahren, aber was erleben sie auf dem Weg bis dort hin?  Ist die Welt nun besser geworden, dass „Schuldige“ an den Pranger gestellt werden? Wer will denn den ersten Stein werfen?  Nein! Ich will nicht verhüllen, was geschehen ist, aber ich will den sehen der ohne Sünde ist. Freilich haben wir Recht auf Rechtsspruch, aber dann bitte in Rücksicht und einfühlsamer Menschlichkeit. Das Opfer verliert nicht seine Wunden durch Entschädigung, sondern durch Reha-bilitation, d.h. „bleibt alle auf dem Schiff!“  Bleibt im Alltag schlichte und aufrechte Menschen, vergeltet nicht Böses mit Bösem. Löst die Sache so, dass die menschliche Familie nicht zerbricht in die angeblich Guten und die angeblichen Bösen.

Auch für Euch, meine lieben Freunde, war mein „Schiffbruch“ nicht das edelste meiner Lebensgeschichte, aber es musste sein. „Die Einheimischen waren uns gegenüber ungewöhnlich freundlich…. Ap. 28, 2 Bei dieser Gelegenheit wollen wir  alle den Gemeindegliedern in Werningshausen / Hassleben und allen Mitstreitern ganz herzlich danken, dass sie als „die Einheimischen“ im wahrsten Sinne des Wortes „ungewöhnlich“ stark und fest zu uns gehalten haben. Sie spürten, dass es hier um mehr ging als nur so eine Bagatelle der Kirchen-geschichte.  Dank auch allen, die in verantwortlicher Funktion nicht Macht demonstrierten, sondern Verständnis hatten. Dank allen Betern – Dank Euch allen!   Der Schiffbruch vor Malta war ja  auch Inhalt der Predigt Papst Benedikt XVI., die er in Valletta hielt, und wir als Urlauber und Pilger miterleben durften. Der Papst sah mitgenommen aus. Freilich hat die Kirche auch schönere Zeiten gehabt, aber solche Stunden führen uns eng zusammen. Auf dem Schiff waren ehrbare und unehrbare Menschen, beide aber doch Gottes geliebte Menschen.

Ich sehe für die Ökumene ganz neue Möglichkeiten, wenn wir aus der Schiffbruchsituation lernen: Gott will uns für die Menschen bei den Menschen haben. Er will, dass die heiligen Werte, die er uns anvertraut hat, nicht zerstört werden. Sich die Hand reichen ist die beste Geste gegen die Faust. Im Schiffbruch ist die Machtfrage nicht die Erste, aber die, überleben zu wollen. So wollen auch wir als Kloster (durch Eure Treue und Hilfe) nicht untergehen. Gerade jetzt lieben wir das Schiff und Alle, die mitfahren zum großen Hafen. In Malta ist mir wieder bestätigt worden, es geht nur gemeinsam. So danken wir an dieser Stelle ganz besonders Schwester Junkermann (Landesbischöfin der EKM), die unser aufrechtes Ringen um die Kirche liebevoll beantwortet hat. Meine Bitte an diese Stelle möchte ich wiederholen:  Bleibt uns treu, wir brauchen Euch, wirklich!  Ihr unsere „Einheimischen“ bleibt freundlich und helft uns, damit wir gewärmt durch Eure Herzen beweglich bleiben im Ringen um die eine Heilige Kirche. Kommt, wir warten auf Euren Besuch und Eure Gedanken und Gespräche, Eure Gebete und Opfer! Kommt, wir haben uns viel zu erzählen, denn die Reise geht weiter…….

Danke Euer P. +Franz

Gedanken zu Ostern

Nun ist der Trubel vorbei, doch das war nicht das Fest.
Das Fest ist die Krone der Freude. Gibt es eine größere Freude als die
verpflichtende Zusage, dass wer glaubt – leben wird?
Osterkerze

Natürlich wissen viele um diese Hoffnung und noch mehr sehnen sich,

dass diese Hoffnung sich erfüllen möge und noch viel mehr würden das gern
glauben, wenn es nicht so unvorstellbar wäre. Ostern ist der Anfang einer Hoffnung,
die nicht endet, bis sich alles erfüllt hat. Es ist der Durchbruch gelungen und nun
warten wir auf die Stunde, wo auch wir mit durchbrechen. Das Leben wie es jetzt ist auf ewig,
dass scheint nicht gemeint zu sein. Das Bemühen die Falten zu verbannen, die Zellen
zu erneuern und das auf ewig, diese Hoffnung ist nicht gemeint. Es geht um weit mehr,
denn alles, was wir in dieser Weltzeit erleben ist doch Frühling, Sommer, Herbst und Winter.
Das Leben jetzt und hier endet mit dem Tod. Diese Tatsache macht viele traurig und sie
verstehen nicht, warum dies Gott so seltsam eingerichtet hat. Sie die Zusammenhänge, die
uns die Bibel nennt nicht mehr und erkennen auch die Begründung nicht an. Nun war Ostern!
Hat sich etwas geändert?  Ja und Nein!  Ja, wir erleben Christus als den „neuen Menschen“,
als „das Leben ohne Ende!“ Wir erleben auch, dass wir wie in einem Wartezustand sind.
Wir vertrauen der Zusage, dass auch wir leben werden, wenn wir im Vertrauen an IHM bleiben.
An IHM bleiben – das ist das Gebot der Stunde zum ewigen Leben, „auch wenn wir sterben.“
Würde Er sein Wort nicht einhalten, dann sind wir tatsächlich bedauernswert. Jedenfalls geht dies
auch nicht auf, denn die Hoffnung darauf wird immer wieder geboren und vollzieht sich im Glauben
und in der Taufe. Christus lebt, mit Ihm auch ich!  – Nein, wir erleben uns auch weiterhin als vergängliche Lebewesen, wie alles, was in diesem Kosmos lebt. Kommen und Gehen!  Wiederkehr der Dinge?
Wir sind Suchende, weil wir den Tod als „schreckliches Ende“ erleben! Jeder Mensch ist fähig zur
Hoffnung schon das spricht Bände.  Eine Hoffnung auf Nichts, ohne Ziel, wie soll das gehen?
Ostern ist der Ausweg aus allem. Christus ist die neue Schöpfung, als ist Ostern auch der erste
Schöpfungstag der neuen Welt Gottes. Wie lange sollen wir denn nun noch warten? Diese Ungeduld
macht uns freilich den Glauben schwer, doch lernen wir von den Frühlingsblumen, wie sie durch
Schnee und Eis, ja durch die harte Kruste der Erde sich dem Licht entgegenstrecken.
Ostern heißt jetzt noch Kampf, aber wir sind auf die Seite des Lebens und des Sieges getreten.
Lasst uns auf den Herrn hoffen, denn Er hält, was Er verspricht.  Ihr P. Franz